
Wer sich in den Gassen von Palermo umhört, merkt bald einmal: In der sizilianischen Volksmusik lebt eine lange Tradition weiter: Griechen, Sarazenen, Spanier, Franzosen – viele Völker und Nationen haben ihre musikalischen Spuren hinterlassen. So etwa in den Tarantelle siciliane mit traditionellen Instrumenten wie Hirtenflöte («fiscaleddu») und Maultrommel («marranzanu» oder «ngangaranguni»). Nach 1950 haben Persönlichkeiten wie Domenico Modugno und Rosa Balistreri die sizilianische Populärmusik neu belebt.

In Napoli reichen die Wurzeln des Volkslieds bis weit ins 13. Jahrhundert zurück. Die typische «Canzone napoletana» entstand dann in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts aus der Mischung von klassischer Musik und traditioneller Volksmusik. Den Durchbruch erlebte dieses Genre im 19. Jahrhundert. Es entstanden unzählige Lieder voller Sehnsucht, Leidenschaft, Poesie und Witz. Titel wie «Funiculì funiculà» und «’O sole mio» sind heute auf der ganzen Welt bekannt. Im 20. Jahrhundert haben etwa Roberto Murolo und Renato Carosone die «canzone napoletana» gepflegt und weiterentwickelt.

Odessa am Schwarzen Meer ist der Ausgangspunkt für unsere Musik aus dem kulturell sehr vielfältigen Raum Osteuropas. Viele der oft jüdischen Musiker aus dieser Region haben die populäre Musik in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts geprägt, sei es in der jungen Sowjetunion, sei es, dass sie ausgewandert sind und die Melodien Osteuropas in die Metropolen der USA und auf die Bühnen der jiddischen Theater und in den Film brachten. Sie haben dabei locker Modeströmungen wie Tango, Romanzen oder Swing in ihre Musik integriert.
Unsere Tangos, Schlager und jiddische Melodien stammen aus dem Repertoire von Leonid Utyosov, Piotr Leschenko, Oskar Strok, Harry Kandel oder Shloimke Beckermann. Ergänzt werden sie von Hits aus Berlins 20er Jahren.



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